Rundgang Impfzentrum Mürwik mit MdB Petra Nicolaisen
Zur Jahreswende 2019 auf 2020 überraschte ein bis dato unbekanntes Virus die Welt - mit global weit reichenden Folgen für alle Gesundheitssysteme. Seitdem hat sich die Corona-Pandemie zu einem omnipräsenten Problemthema entwickelt, das unmittelbar jeden Bürger betrifft. Unter anderem wegen der flächendeckenden Erkrankung großer Bevölkerungsteile mit erschreckender Sterberate. Die Covid19-Ausgangslage hat sich im weiteren Verlauf auf dramatische Weise zu einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung gesteigert. Mit der Erforschung wirksamer neuer Impfstoffe in Rekordzeit ist führenden Wissenschaftlern jedoch ein entscheidender Schritt zur Eindämmung der Pandemie gelungen.
Die dominante Präsenz in den Medien hat zudem zu einer bemerkenswerten Transparenz des Themas bis in die Region geführt – naturgemäß auch in Flensburg und Umgebung (Stichwort Inzidenz). Und vor Ort einen weiteren Aspekt zur Strategie der Pandemie-Bekämpfung generiert – wie impft man möglichst wirkungsvoll die über 90 000 Einwohner der Stadt und viele weitere aus dem Umland? Die Antwort: Mit einer möglichst umgehend etablierten Impfeinrichtung.
Doch ein Impfzentrum wie das in Mürwik musste zunächst konzipiert und aufgebaut werden. ‚Gezielte Einblicke‘ gewährte dort Björn Staupendahl, stellvertretender Leiter des Impfzentrums, bei einem Rundgang. Anlass war der Besuch der örtlichen Bundestagsabgeordneten Petra Nicolaisen (CDU) während einer Wahlkreisbereisung. „Ideal für die Einrichtung waren die früheren Bundeswehrgebäude in der Twedter Mark, die das KBA nicht mehr für die geplante Maut-Verwaltung benötigte“, sagte Staupendahl. Lediglich ein barrierefreier Zugang musste eingebaut werden. Die vorhandene Einzäunung sichert außerdem die sensiblen Impfstoffe.
Die Repräsentanten zahlreicher Institutionen, die an Aufbau und Betrieb des Impfzentrums mitwirk(t)en, nahmen an dem Rundgang teil, der angesichts der voranschreitenden Impf-Situation den Charakter einer kleinen Pandemie-Zwischenbilanz für Flensburg hatte. Darunter die Stadtverwaltung, als kommunaler Träger verantwortlich für das Impfzentrum; maßgeblich am Betrieb beteiligt sind die Bundeswehr sowie der Kreisverband Flensburg-Stadt des DRK, das neben Mitarbeitern auch Notfall-Rucksäcke und Defibrillatoren stellt. Viel Mobiliar lieferten Bundespolizei sowie DIAKO und St. Franziskus.
Drei Impflinien unter Leitung je eines Arztes impfen täglich mehrere hundert Angemeldete, die Biontech Pfizer oder Astra Zeneca erhalten; die Taktung ist von 12 über 16 bis auf 20 Personen pro Stunde gestiegen. Insgesamt 180 Ärzte aus der Region hatten sich zu einer Mitarbeit bereit erklärt. Das Impfzentrum sei durchgehend ausgebucht bei vergleichsweise sehr wenigen Terminabsagen, erläuterte Staupendahl. Eine ‚Nachfragedelle‘ während der Diskussion um Astra Zeneca habe es erstaunlicherweise nicht gegeben. Die Teams arbeiteten sehr harmonisch zusammen, trotz vieler unterschiedlicher Disziplinen.
Das spiegele sich auch im Feedback der disziplinierten „Impflinge“ wider, die durchweg dankbar seien, weil sie geimpft würden. „Zu Beginn unserer Arbeit hatten sich viele Senioren sogar richtig schick gemacht für ihren Termin, auch weil sie endlich aus der häuslichen Isolation heraus konnten“, erzählte Björn Staupendahl. Positiv werde außerdem das Engagement der Soldaten*Innen der Bundeswehr bewertet. „Eine durchweg positive Rückmeldung zum Impfzentrum erhalten wir auch in der Kommunalpolitik“, sagte Stadtpräsident Hannes Fuhrig.
Die Zukunft des Impfzentrums hängt von der Entwicklung der Pandemie ab: Sein Bestehen ist bis Ende September gesichert, wird – je nach Lage – eventuell bis Jahresende sowie für mögliche Nachimpfungen verlängert. „Für unsere Mitarbeiter wäre es jetzt wichtig, eine zuverlässige Aussage hinsichtlich ihrer Arbeitsverträge von der Politik zu erhalten“, betonte Dr. Christina von Wedelstaedt, Vorstandsvorsitzende des DRK-Kreisverbands Flensburg-Stadt.
Übereinstimmend attestierten alle Rundgangteilnehmer der geleisteten Arbeit der Impfzentrums-Mitarbeiter eine „hohe Professionalität“, die absolute Anerkennung verdiene; als symbolisches Dankeschön dafür überreichte Petra Nicolaisen ein XXL-Merci.
Offensichtlich hat Flensburg für die Region die gesamtgesellschaftliche Herausforderung dieser Pandemie dank des Engagements aller Akteure derzeit gut im Griff, auch wenn sie noch nicht endgültig überstanden ist.