Azubi-Tag beim DRK Flensburg
Wie umfassend ist eigentlich das Aufgabengebiet vom Deutschen Roten Kreuz und wie ist es organisiert? Wie viele ehren- und hauptamtliche Kräfte sind für das DRK tätig? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Praxisanleitung? Bin ich zu kritisch mit mir selbst?
Am Azubi-Tag des DRK Kreisverband Flensburg-Stadt wurde über spannende Themen vorgetragen, erzählt und diskutiert. „Wir möchten den 15 Auszubildenden in unserem Verband Gelegenheit geben, sich untereinander kennenzulernen und wir möchten Ihnen Wissenswertes für ihre Ausbildung mit auf den Weg geben“, begrüßte Geschäftsführer Jürgen Rix die jungen Anwesenden, die derzeit beim DRK Flensburg zum/zur Alten- und Krankenpfleger/in ausgebildet werden. Gastgeber Guido Nicolai, Leiter der Wohngemeinschaft und Pflege am Lautrupsbach, stellte bedauernd fest, dass sowohl einige Teilnehmer als auch Referentinnen kurzfristig krankheitsbedingt absagen mussten. „Dann werden wir das geplante Programm eben flexibel gestalten“, blickte er optimistisch auf die noch folgenden Stunden im Veranstaltungsraum Am Lautrupsbach 8.
Den Auftakt machte Sören Kühl, Vorstandsmitglied des DRK-Kreisverbandes Flensburg Stadt. In seinem Vortrag ging es um „das große Ganze“, das riesige Netzwerk sowie die weltweite Bedeutung des Roten Kreuzes (bzw. Halbmondes). Interessante Einblicke gaben der Rückblick auf die Gründung des DRK, Infos zu den Mitgliederzahlen und den unterschiedlichen Strukturen auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene. Die Pflegeschüler erfuhren, welche zahlreichen Aufgaben und Dienste die DRK-Mitglieder leisten. Hier gab es auch das eine oder andere Aha-Erlebnis, denn wer weiß schon, dass sich der DRK-Suchdienst auch beim Wackenfestival um Vermisste kümmert. „Diese werden in der Regel aber alle wiedergefunden“, sagte Sören Kühl schmunzelnd. Aber auch ernste Themen wurden angesprochen. So verwies Sören Koch auf die Vielzahl der kriegerischen Auseinandersetzungen, die tagtäglich auf dieser Welt stattfinden und die daraus resultierenden humanitären Herausforderungen: „Das DRK ist hier präsent“.
Ganz konkret um die Berufspraxis der Azubis ging es dann bei Juliana Blunck und Conny Naether. Beide Damen sind als Mentorin und Praxisanleiterin für die Pflegeschüler im Einsatz. Frau Naether berichtete über das neue Konzept ihrer „Schülerstation“, das sich schon in kurzer Zeit bewährt hat. Dienstplan, Prüfungsangst, Berichtswesen, Team-Kommunikation oder schulische Leistungen – diese zentralen Fragen der Ausbildung wurden ebenfalls praxisorientiert angesprochen. Die Feststellung von Frau Naether „Bei mir ist noch keiner durch die Prüfung gefallen“, sorgte bei den Teilnehmern sichtbar für Erleichterung.
Auch Juliana Blunck gab den Pflegeschülern viele gute Ratschläge und Tipps mit auf den Weg. Ein wichtiges Fazit: „Der Austausch und das Vertrauen zwischen Fachkräften und Schülern muss einfach da sein; Kommunikation ist das A und O in unserem Beruf“. „Beide Seiten lernen voneinander“, ergänzte Guido Nicolai. Dann ging es um Selbstreflektion. Dass Eigenlob und Eigenkritik schwierig sein können, bestätigten die Azubis. Man war sich einig, dass man manchmal weniger streng zu sich selber sein sollte und auch Lob zulassen müsse. Die anwesenden Fachkräfte sehen „ihre“ Schüler hinsichtlich Kritikfähigkeit und Selbstsicherheit aber auf einem guten Weg.
Anschließend stand noch Gruppenarbeit auf dem Programm. Zur Aufgabe „Was läuft gut, was sollte besser laufen und wie wächst man an den Herausforderungen?“ wurde in den beiden Gruppen angeregt diskutiert und die Ergebnisse anschießend vorgestellt.
Auch zum Abschluss kamen die Auszubildenden zu Wort. Guido Nicolai fragte nach deren Meinung zum Azubi-Tag und bekam viele positive Antworten:
„Ich dachte erst, das wird vielleicht langweilig – aber das war es gar nicht!“
„Besonders interessant fand ich die Hintergründe zur Historie des DRK“
„Die Zeit wurde gut genutzt“
„Großes Lob, das können wir gerne wieder machen!“.
Genau das ist auch der Fall: Im Herbst wird es einen weiteren Azubi-Tag geben, bei dem sicherlich weitere interessante Themen rund um das DRK und die Ausbildung im Mittelpunkt stehen werden.
Text und Fotos: Anett Brillat