DRK Projekt zur Sprachförderung an der Schule Ramsharde in Flensburg
Es ist eines dieser Projekte, die für Betroffene wie für die Flensburger Stadtgesellschaft nur Gutes bewirken: Die Sprachförderung und Integration vom DRK-Kreisverband Flensburg an der Schule Ramsharde im Norden der Stadt. Hintergrund dieser Initiative ist die starke Migration nach Deutschland seit 2015. Finanzielle Mittel dafür hat die schleswig-holsteinische Landesregierung zur Verfügung gestellt, ausführender Träger ist das örtliche DRK.
Seit 2019 engagiert sich Azzurra Sarnataro an der Ramshardeschule für Ihre Schützlinge. Die Italienerin bringt dafür beste Voraussetzungen mit: Die promovierte Stadtanthropologin spricht Englisch, Deutsch und vor allem Arabisch, das sie seit einem längeren Aufenthalt in Ägypten fließend spricht.
Ihre soziale Arbeit konzentriert sich auf die Unterstützung von Familien mit Migrations-Hintergrund sowie geflüchtete Familien – und damit auf Stadtteile mit entsprechendem „sozialen Bedarf“. „Meine Arbeit teilt sich in zwei Schwerpunkte auf: Zum einen betreue ich die Eltern, ganz pragmatisch zur Orientierung im deutschen Schulsystem, beispielsweise über die bestehende Schulpflicht“, erläutert sie. Damit ist sie Teil eines ‚multiprofessionellen Teams‘ rund um die ganze Bandbreite zeitgemäßer Schulsozialarbeit. Werden in Frage kommende Eltern in diesen Bereichen beraten, ist sie meist als Übersetzerin dabei. Enorm wichtig ist ihre Neutralität: „Oft kommen sensible Themen zur Sprache. Meine Distanz ist dann von Vorteil, da ich den jeweiligen Communities nicht angehöre.“
Weiterer Schwerpunkt ist naturgemäß die Förderung der Schüler an dieser Grundschule, überwiegend nachmittags. Deren Bandbreite ist umfassend: Freizeitangebote gehören dazu, auch in den Ferien, Hausaufgabenbetreuung und insbesondere das Heranführen an die und das Festigen der deutschen Sprache, der zentrale Punkt jeder Integration. Weiteres Ziel: „Die Kinder sollen ihre Stadt(teile) kennen lernen, beispielsweise durch kleine Ausflüge zu Spielplätzen“, sagt Azzurra Sarnataro. Ein ‚strategischer Ort‘ sei dabei der Ex-Sultanmarkt.
Für Geflüchtete mit Kindern, insbesondere Frauen aus mehreren südosteuropäischen Ländern sowie Nordsyrien, die gerade in Deutschland angekommen sind, bietet sie vorrangig ‚Deutsch als Zweitsprache‘ an. Hier sei weitere personelle Unterstützung dringend erforderlich. Neben Arabisch sei auch der Bedarf an Übersetzungen in Rumänisch, Türkisch und Bulgarisch riesig. Etwa 80 Prozent der Ramsharde-Schüler haben einen Migrationshintergrund.
Besondere Freude bereiten ihr einzelne Aktionen in Kooperation mit den Lehrern: Beispielsweise die Mädchenfußball-AG mit Schülerinnen der dritten und vierten Klassen. Die schuleigene Mannschaft hat bei einem Turnier in der KTS unlängst einen zweiten Platz errungen. Bemerkenswert lebhaft geht es zudem in der Theaterpädagogik von Lucie Morin von der Theaterschule Flensburg zu: Deutlich ist den Mädchen die Spielfreude bei ihren Laut-, Mimik- und Bewegungsübungen anzumerken – die gleichzeitige Sprachförderung spielt dabei eher eine Hintergrundrolle, wirkt aber dennoch.